Rena Dumont
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Director
Screenwriter
Acting coach
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11. Mai 2018, 18:58 Uhr Komödie Glück im Knödelland Der Film spielt im ehemaligen Böhmen und wirbt für grenzüberschreitende Menschlichkeit. Rena Dumont hat ihren zweiten Kinofilm gedreht: An diesem Sonntag hat "Hans im Pech", eine entzückende Geschichte aus den Sechzigerjahren, Premiere im Royal Filmpalast Von Egbert Tholl Schon wieder hat ihr Opa sie an der Nase herumgeführt. Bei ihrem ersten Film, "Die Mutprobe", war das auch schon so. Da hat er ihr eine Geschichte erzählt, von der er steif und fest behauptete, er habe sie selbst erlebt. Und nach der Kinopremiere kam ein kleines Mädchen auf sie zu und meinte: "Mein Opa hat mir das auch erzählt." Vielleicht gibt es ja einen fixen Kanon von Opa- Geschichten, aus dem sich jeder Opa bedienen darf. Und dafür, dass an der aktuellen Geschichte mehr als ein Körnchen Wahrheit dran ist, spricht die Tatsache, dass Renas Opa tatsächlich als Sargtransporteur gearbeitet hatte. Das ist wichtig. Gleichwohl ahnt Rena Dumont, dass Opa wieder einmal geflunkert hat. Das ist aber egal, denn die Geschichte, die sie in ihrem Film "Hans im Pech" erzählt, ist großartig. Sie handelt von zwei Brüdern mit sudetendeutschen Wurzeln, die in Westdeutschland in den Sechzigerjahren leben. Den einen Bruder spielt Jean- Luc Bubert als dampfenden Firmenchef, den anderen Markus Hering als gar kein Chef. Nun stirbt die Tante Trude, die noch in der damaligen Tschechoslowakei lebte, und das führt zu einem Problem: Im tschechischen Sozialismus waren kirchliche Begräbnisse, so erzählt Rena Dumont, zwar nicht verboten, aber verpönt. Aber Trude hat ein solches als letzten Wunsch hinterlassen. Also fährt der Bruder, der Markus Hering ist, in die böhmischen Wälder jenseits der Grenze. Schon an dieser stellen die örtlichen Beamten fest, dass er ein Trottel sei und klauen ihm das Fernsehprogramm aus seiner Zeitung. Aber wie das oft so ist mit liebenswerten Trotteln: Am Ende geht alles gut aus, und das Begräbnis ist eines der allerschönsten. Rena Dumont ist Schauspielerin, hat gerade ihren fünften Roman vollendet, schrieb unter anderem die hinreißenden "Paradiessucher" über ihre Flucht aus dem Sozialismus in den Westen. Böhmen, das ist für sie "Knödelland", dessen Schönheit sie im März nächsten Jahres in einer Ausstellung im Gasteig zeigt, mit Fotografien eines zwölfjährigen Jungen, die dieser mit seiner selbstgebastelten Kamera machte. Der Junge ist inzwischen 90 und lebt mittlerweile sehr gesund, damit er im März zum ersten Mal in seinem Leben seinen Heimatkreis verlassen und nach München kommen kann. Letztlich ist "Hans im Pech" ein großartiges Bild für grenzüberschreitende Menschlichkeit. Hering findet bald Hilfe bei zwei schnapstrinkenden Sargfahrern, dargestellt von Stars des tschechischen Nationaltheaters, findet auch eine Liebe und bleibt in Böhmen. Rena Dumont hat den Film selbst finanziert - unter anderem mit Hilfe des vietnamesischen Kochs in ihrer Münchner Nachbarschaft -, selbst geschrieben und gedreht. Das ganze Dorf Strakonitz half mit, die Feuerwehr machte Regen, die Arbeiter im Bergwerk ließen eine Schicht ausfallen, alte Tatra-Lkw wurden aufgetrieben. Das Set- Design ist ungemein liebevoll, der Humor zauberhaft. Nach seiner Münchner Premiere tourt der Film durch die böhmischen Dörfer bis nach Prag; danach wäre er perfekt für einen Arte-Themenabend. Hans im Pech; Sonntag, 13. Mai, 11 Uhr, Royal Filmpalast, Goetheplatz
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